Traumazentrierte Psychotherapie

Ein Psychotrauma ist eine seelische Verletzung, die auf einzelne oder mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen Menschen extremer Angst und Hilfosigkeit ausgesetzt waren. Je früher und massiver dabei körperliche, sexualisierte oder emotionale Gewalt auf einen Menschen einwirkt, umso ausgeprägter kann später die Symptomatik sein. Dabei muss die Bedrohung nicht unbedingt unmittelbar die eigene Person betreffen, sondern kann auch bei anderen beobachtet und erlebt worden sein (z. B. als Zeuge eines schweren Unfalls oder einer Gewalttat).

So kann sich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln, die oft mit weiteren psychischen Beschwerden wie Depressionen und Ängsten auftritt.

Die traumzentrierte Psychotherapie verfolgt sowohl das Ziel, einen Schutzraum für traumatisierte Menschen zu schaffen, in dem sie das Erlebte reflektieren und verarbeiten können, als auch deren Fähigkeit zur Resilenz zu verbessern. Resilenz bezeichnet die Fähigkeit von Menschen, seelische Traumata aufzuarbeiten und diese zu integrieren. Ein weiterer wichtiger Baustein in der Psychotraumatherapie bildet das sogenannte „Reframing“ (Umdeutung und Neubewertung des Erlebten). Dies geschieht durch ressourcenorientierte Techniken wie die psychodynamisch imaginative Psychotherapie nach Luise Reddemann oder die Ego-state-Therapie, die der Integration der durch Traumata abgespaltenen Persönlichkeitsanteile dient.